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Geschichte des Magnetbandes

Chronisch aufbereitet – von 1900 bis heute

1900 - Aufzeichnung auf Draht

Ein dänischer Erfinder, welcher heute als Urvater der Tonaufzeichnung gilt, hatte 1900 das Patent für sein "Telegraphone” ausgestellt bekommen.  Er realisierte das über einen stehenden Draht um einen Zylinder wickelte und unter Strom setzte.

 

1900 - Aufzeichnung auf Stahlband

Das “Stahlband-Tongerät” wird von Mix und Genest in Berlin herausgebracht. Es hatte eine Aufzeichnungszeit von 20 Minuten. Die Qualität war aber mehr als miserabel – starkes Rauschen störte die Aufzeichung.

 

1901 - Die Gleichstrom Vormagnetisierung

Die Telegraphone Company entwickelte die Gleichstrom-Vormagnetisierung und verbesserte damit die Qualität ihrer Telegraphone.

 

1903 – Wachsplatten

Die Wachsplatten von Ediphone waren einfach besser und billiger als die Telegraphone. Sie trieben die Firma Telegraphone schließlich in den Ruin.

 

1906 - Erste Verstärkerröhre.

Die Eigenschaft einer Röhre Ströme zu steuern wurde von Robert von Lieben benutzt um die Glühkathoden-Verstärkerröhre zu erfinden.

 

1911 – Wiedererfindung der Verstärkerröhre am anderen Ende der Welt

Die Verstärkerröhre wird in der USA nochmal von Lee de Forest erfunden. Alllerdings wird diese Erfindung erst Ende 1919 interressant, in der Audio - und Hi-fi Technik.

 

1915 – Erste Elektronischen Plattenspieler kommen auf den Markt

Auch diese Erfindung ist als Meilenstein anzusehen, da die minderwertige Technik der Magnetaufzeichnung einfach nicht mithalten konnte.

 

1917 - Kondensatormikrofon wird erfunden

 

1920/1921 - Der erste Tonfilm der Welt wird in Berlin erfunden und gezeigt

 

1924 - Hans Riegger erfindet den elektrodynamischen Lautsprecher

 

1928 - Das Tonband wird erfunden

Durch die Entwicklung des Röhrenverstärkers konnte man mit der Tonwiedergabe arbeiten. Die zündende Idee kam dem Ingenieur Fritz Pfleumer – Ein Trägermaterial mit einer magnetischen Schicht zu bekleben.
Sein Patent darauf erhielt er am 1. Januar 1928.

 

1928 – Die Frequenzmodulation, die FM und UKW möglich macht, wurde erfunden.

 

1930 - Die Stahlband-Maschine "Blattnerphone” wird erfunden.

Ein riesiges Ungetüm, bei der jede Spule über 35 Kilo wog. Ein paar Filme wurden damit vertont, der kommerzielle Erfolg war mäßig. BBC benutzte eine modifizierte Version Jahrelang um seinen Empire Radioservice zeitversetzt auszustrahlen.

 

1932 – Die Diktiermaschine Textophone

Das relativ ausgereifte Magnetton-Diktiergerät wurde zu tausenden an die NS-Regierung verkauft.

 

1932/33 - Durchbruch – Schüller erfindet den Luftspalt-Magnetkopf

Dipl.Ing. Eduard Schüller bekommt den Auftrag, ein vernünftiges Abspiel/Aufnahmegerät für das Papierband von Pfleumer zu entwickeln. Er findet heraus, dass man mit einem Ringmagnetkopf, in den ein Spalt eingesägt ist ein gutes, konzentriertes Magnetfeld aufbauen kann um vernünftige Töne aufzunehmen. Er erhält ein Patent für diese Technologie auf derer bis heute alle Magnetbandgeräte der Welt basieren.

 

1933 – Interesse an neuen Technologien

AEG Vorstand Bücher überzeugt IG Farben Vorstand Bosch ein Chemiker Team mit der Entwicklung eines neuen, besseren Tonbandes zu beauftragen.

 

1934 - erste Versuchsbänder der BASF werden an AEG geliefert.

 

1934 - AEG entwickelt ein Magnetband-Laufwerk

Das Problem der AEGler lag primär im Antrieb. Der Antriebsmechanismus war zu ungenau und zu grob, sodass dass Papier immer wieder riss. Sie entwickelten den Dreimotoren Antrieb. Das K1 wurde zusammengebaut.

 

1935 - Berliner Funkausstellung - das AEG K1 landet riesen Erfolge

AEG stellte das sogenannte Magnetophon K1 auf der Funkausstellung im August 1935 aus und landete einen riesigen Erfolg. Papier statt Draht war der Durchbruch. Seine Mobilität (Es bestand aus drei Koffern) war einzigartig. Eine Spule wog 1 Kilo anstatt 35 Kilo. Es bot einen schnellen Rücklauf sowie Tastensteuerung.  Die Besucher waren begeistert, sie konnten ihre Stimme aufnehmen und gleich wieder abhören.

 

1935/36/37/38 - Das Kunststoffband wird erfunden

Die Ingenieure der BASF erfinden nach und nach das Kunstoffband auf Acetyl-Cellulose Basis. Sie schufen das Problem des weiter rostenden Eisens aus der Welt (indem sie einfach schon vorher verrostetes Eisen (Eisenoxyd) verwendeten), experimentierten mit verschiedenen Größen und entwickelten ein neues Verfahren der Auftragung des magnetischen Materials aufs Trägermaterial. Später wurde es dann auch direkt ins Trägermaterial eingebunden.
 

1936 – AEG bringt das K2 heraus

Das Laufwerk, die Motoren und die Bandzugtechnik wurden auf das neue Kunststoffband abgestimmt und das K2 wurde herausgebracht.

 

1936 - Weltweit erste Aufnahme eines Konzertes auf Tonband
Die neuen Tonbänder der BASF in Verbindung mit dem AEG K2 brachten schon eine ganz passable Qualität zustande –  Einmalig für damalige Zeit. Die Aufnahmen des Symphoniekonzertes sind bis heute gut erhalten.

 

1940- Die HF-Vormagnetisierung

hf-vormagnetisierung

 

Die AEG-Maschinen wurden zwar kontinuierlich verbessert und verfeinert, aber etwas völlig neues kam nicht. Eigentlich durch Zufall, entdeckten 2 deutsche Ingenieure das Prinzip der HF-Vormagnetisierung. Sie überlagerten das Tonsignal des Aufnahmekopfes mit einer hohen Frequenz – heraus kam das edelste was sie sich vorstellen konnten an Aufnahmequalität. Es war nicht von einer echten Live-Sendung zu unterscheiden, die Qualität ver-sieben-fachte! sich auf einen Schlag. Bis ende 1955 konnte diese Qualität nicht verbessert werden.  AEG kaufte das Patent und baute diese Technologie ins hauseigene K4 später ein.

 

1941 - Hochqualitativer UKW-Funk vom K4
Durch die neue “Hi-fi”-Qualität des AEG K4 gab es erste FM-Funkausstrahlungen in ganz Deutschland.

 

1942 – Erste Stereo Aufnahmen von BASF-Records

Ein modifiziertes, “getuntes” K4 in Verbindung mit Stereo Qualität erhielt hohe Beachtung im Aufnahmesektor. Die Aufnahmen klassischer Musik sind sogar im Bereich heutiger Qualität ganz akzeptabel.

1943 - Das IG Farben (BASF) L-Band
Durch eine Fabrikexplosion wurde in der neuen Fabrik auf PVC als Trägermaterial umgestellt. Dies war dann das BASF Type-L Band das bis über das Kriegsende hinaus produziert wurde. Das Type L mit dem AEG K4 erreichte sagenhafte Qualität von 60 Db mit einer Reichweite von 50 bis über 10.000 Hertz.

 

1945 - Krieg verloren, Patente weg
Die Patente von AEG und Co., z.B. die des Magnetbandes wurden entweder übertragen oder für ungültig erklärt. Deutschland hatte es ab hier schwer, auf dem Bandmarkt mitzuspielen.

 

1947 – Ampex entwickelt Tonbandgeräte auf Basis des K4.

 

1948 – Durchbruch: Der Transistor wird erfunden

Nur wusste keiner so Recht, was damit anzufangen war.

 

1848 – Ampex baut ersten Tonbandrecorder

 

1949 – Die deutsche Tonbandproduktion erholt sich

 

1950 – Das erste japanische Tonbandgerät wird gebaut

Totsuko, später Sony genannt, baute ein Tonbandgerät nach der Analyse eines Drahtrecorders. Es kam 1949 auf den Markt, lag aber weit hinter den amerikanischen oder gar den deutschen Geräten zurück.

 

1951 – Die deutsche Firma Grundig baut die ersten Tonbandgeräte für Zuhause. Sie nannten es den Reporter 500L.

 

1952 – Erste US Endlos-Kassette kommt auf den Markt

 

1952 – IBM stellt weltweit erstes Data-Tape Laufwerk vor

IBM hatte erkannt, dass man auf einem Magnetband nicht nur Ton (und später Video) speichern kann, sondern auch Daten. Unglaubliche 1,4 MB konnte auf dem riesigen Laufwerk gespeichert werden.

 

1953 – Erster Videorecorder-Prototyp

 

1953 – Erstes 2” Videoband

 

3M präsentierte zufällig am gleichen Tag ihr Spezial-Videoband als Ampex seinen Videorecorder herausbringt.

 

1953 – Der 35mm 4Kanal Magnettonfilm kommt heraus

 

1954 – Stereo-Tonbandgerät geht in Serie

 

1956 – Ampex präsentiert Vorführung des ersten funktionierenden professionellen Video-Rekorders

Man sagt dass die angedachte Produktion von etwa 100 Maschinen sofort ausverkauft gewesen sei.

 

1956 – IBM stellt erste Festplatte der Welt vor

Die erste Festplatte der Welt hie0 RAMAC 305, wog etwa 1000 Kilo und konnte die unglaubliche Datenmenge von 5 (ehrlich) Megabyte speichern. RAMAC steht für Random Access Method Accounting & Control – Eine wahlfreie Zugriffsmethode. Die Bänder konnten ja nur sequentiell abgelesen werden.

 

1956 – Erste Fernsehsendung vom Videorecorder

 

1957 – Erstes Doppelspielband

Mit dem Tape von 3M konnte man bei voller Qualität deutlich länger aufnehmen.

 

1958 – Ampex entwickelt heimlich einen Farbvideorecorder

 

1960 –  Ampex präsentiert Farbvideorecorder

 

1962 – Erster Transistor Farb-recorder

Ampex lieferte sich damals ein Kopf-an-Kopf Rennen mit RCA um den ersten Farbrecorder mit Transistoren. Diese sollten das “amerikanische Buntfernsehen” endlich farbtreu machen, da die Röhren die Farbpaletten je nach Temperatur unterschiedlich wiedergaben.

 

1963 – Durchbruch: Revolution mit der Phillips Compact Cassette

Die Phillips Compact Cassette war sicherlich einer der wichtigsten Erfindungen des Jahrzehnts und Bandgeräte-Killer Nummer 1. Kein Einfädeln mehr, jeder konnte es bedienen . Ein absolut massentaugliches Produkt.

 

1964 – Erster Massentauglicher Schwarz-Weiß Videorecorder von Sony

 

1971 – 3M präsentiert erste QIC Datenkassette

Eine Neuheit schlechthin : Bei den großen Data-Laufwerken waren bis dato nur große offene Bandrollen bekannt. Mit 20 MB damals ein Hit.

 

1971 – VCC kommt auf den Markt

 

1976 – Die VHS wird der Welt präsentiert

Die wohlbekannte VHS Kassette hatte anfangs noch ihre Schwierigkeiten, setzte sich dann aber zum Standard durch.

 

1979 – Der Walkman wird von Sony herausgebracht

Die CC von Phillips  und der Walkman – Eine Assoziation schlechthin. Der besonders kleine Kassettenrecorder von Sony startet 1979 seinen Siegeszug durch die Welt und wird in Kombination mit der CC ein Kassenschlager und zum Goldesel für Phillips und Sony.

 

1982 – Durchbruch: Die CD ist da

Nachdem Phillips und Sony zusammen mit der CC Kassette einen bahnbrechenden Erfolg hatten, toppten sie das ganze nochmal mit der CD und dem dazugehörigen CD-Player. Es war eigentlich ein reines Musik-Medium aber die Qualität war so unfassbar für den Normalverbraucher dass sich Schallplatte und Magnetband geschlagen geben mussten.

 

1984 – Die DLT – Technik wird von DEC präsentiert.

Mit gigantischen 95 MB auf einem relativ kleinen Format war es vielen Leuten unbegreiflich wie das funktionieren sollte.

 

1985 – Die 8mm Kassette wird von Sony und Polaroid vorgestellt

 

1989 – Der Sony Camcorder erobert den Hobby-Markt

Das außergewöhnlich kompakte Design in Verbindung mit einer Kassette brachte Sony mal wieder den Mega-Erfolg.

 

1991 – SanDisk bringt erstes 20 MB SSD auf den Markt

Für 1000 Dollar nicht gerade erschwinglich, jedoch schneller und unempfindlicher als HDD’s.

 

1993 – Erster digitale Video-Kassetten-Rekorder von Sony

 

1993 – CD-Brenner für Jedermann

Das “Erschwinglich-werden” für CD-Brenner gab der CC von Phillips den Endgültigen Todesstoß. Jeder konnte 80 Minuten Spielzeit in edelster Qualität auf kleine Silberscheiben brennen und beliebig oft anhören.

 

1995 – Die DVD ist da

Mit 4,7 GB bzw später dann ca. 9 GB ist sie der CD um einiges überlegen und wird zum Standard-Videodatenträger.

 

1996 – Mini DV wirft den Camcorder Markt um

Der vermutlich letzte Streich im Home-Videobereich heißt MiniDV. 80 Minuten PAL-Farbfernsehqualität mit digitalem Stereo-Hifi-Ton für absolute Discounterpreise. Wahnsinn.

 

2000 – LTO wird entwickelt

 

2003 – Das langsame Ende der Videorecorder zeichnet sich ab

 

2007 – Die Festplatten knacken die 1000 Gigabyte Marke ( Ein Tera-byte)

 

2007 – HybridFestplatten kommen auf den Markt

 

2007 – Die Blu-Ray ist da

Mit 25 bzw. 50 GB ist die Blu-Ray nochmal ein deutlich größerer Datenträger als die DVD

 

2009 – Mit LTO Ultrium 5 sind mehr als 1000 GB pro Band speicherbar ( 1500GB)

 

2010 – SSD’s werden erschwinglich und verdrängen mehr und mehr klassische Festplatten

 

2015 – Festplatten knacken die 10 TB Marke

 

2015 – Mit LTO Ultrium 7 sind durch über 2000 Spuren 15 TB (mit kompression) pro Band unterzubringen


Damit hat LTO momentan pro Band mehr Kapazität als eine einzelne 3,5 Zoll Festplatte für den Konsumentenbereich.

 

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