Ratgeber für Elektroinstallationen – Grundlagen und Fachbegriffe
Inhaltsverzeichnis
1. Teil: Grundlagen und Fachbegriffe2. Teil: Prüfen, messen und installieren
3. Teil: Kabel und Leitungen
4. Teil: Verlegesysteme und Sicherungsmaterial
Bei der Elektroinstallation kommt man unweigerlich mit verschiedenen Fachbegriffen in Kontakt. Daher verschaffen wir Ihnen zunächst einen Überblick über die in diesem Ratgeber verwendeten Fachbegriffe.
Fachbegriffe A-Z
Ampere (A): Stromstärke
Außenleiter: Leitung, die den Verbraucher mit der Stromquelle verbindet
Diazed-Sicherung: Schmelzsicherung
Erder: Leitung, die in der Erde eingelassen und fest verbunden ist
Fehlerstrom: Strom, der in bei einer Fehlfunktion fließt
Fehlerstrom-Schutzschalter/FI-Schalter: Sicherung, die bei einer Fehlfunktion verhindert, dass Strom fließt
Feinsicherung: in kleineren elektrischen Geräten verbaute Schmelzsicherung
Frequenz: Anzahl der Schwingungen pro Sekunde (Herz); Wechselstrom verfügt über 50 Herz
Gleichstrom: Strom, der unverändert in eine Richtung fließt
Herz (Hz): Frequenz
Installationsplan: Übersicht/Lageplan, in der alle elektrischen Geräte und deren jeweilige Anbindung aufgelistet sind
Kilowattstunde (kWh): Einheit für den verbrauchten elektrischen Strom; Ein Verbraucher mit 1000W Leistung benötigt in 1 Stunde 1kWh
Kleinspannung: Spannung die für den Menschen ungefährlich ist (<50V)
Leiter: Teil, das elektrisch leitfähig ist. Adern fungieren als Leiter
Leitungsschutz-Schalter: Sicherung, die abschaltet, wenn zu hoher Strom durch die Leitung fließt
Lüsterklemme: Klemme, ausgestattet mit zwei Schrauben, um starre oder flexible Leiter miteinander zu verbinden
Nennspannung: Spannung in einem Wechselstromnetz; Europ. Standard liegt bei 230V
Neozed-Sicherung: Schmelzsicherung
Neutralleiter (N): Stromrückführender Leiter
Niederspannung: Für den Menschen gefährliche Spannung (zw. 50V und 1000V)
Ohm (Ω): Elektrischer Widerstand (Einheit)
PEN-Leiter (PEN): Schutz- und Neutralleiter
Phase: Stromführender Leiter
Potentialausgleich: Ausgleich von verschiedenen Potentialen zwischen zwei leitfähigen Objekten
Schutzleiter (PE): Verbindet ein elektrisch leitfähiges Teil eines Verbrauchers mit einem Erder und / oder einem anderen leitfähigen Objekt
Stromkreis: Weg, den der Strom zwischen Verteiler und Verbraucher fließt
Stromkreisverteiler: Sicherungskasten
Stromstärke: Menge des Stroms, der in einer bestimmten Zeit durch einen Leiter fließt
Überstromschutzorgan: Leitungsschutz-Schalter oder Schmelzsicherung
Verbraucheranlage: Alle Geräte und elektrische Leiter, die nach dem Sicherungskasten angeschlossen sind
Volt (V): Elektrische Spannung (Einheit)
Watt (W): Elektrische Leistung (Einheit)
Wechselstrom: Elektrischer Strom, der Richtung und Größe Periodisch ändert
Essenzielles zum Thema Elektroinstallation kurz erklärt
Beim Umgang mit elektrischen Geräten trifft man unausweichlich auf Zeichen für Ampere, Volt, Kilowatt und Ohm, was am Anfang zu Verwirrung führen kann, aber relativ einfach zu erklären ist. Volt (V) gibt die Spannung (U) an. Die Spannung gibt den „Druck“ an, mit dem Der Strom durch die Leitung fließt.
Die Stromstärke wird in Ampere (A) gemessen und bezeichnet die „Menge“ Strom, die durch eine Leitung innerhalb einer bestimmten Zeit fließt. Verglichen mit einem Wassernetz entspricht Ampere den gezapften Litern innerhalb einer Zeit. Zudem kann kein Wasser fließen, wenn der Druck (hier Volt) nicht ausreichend hoch ist oder der Hahn geschlossen ist. Ein weiter Vergleich wäre, dass kein Wasser fließen kann, wenn der Widerstand zu groß ist. Auf Elektrizität übertragen bedeutet das:
- Es fließt kein Strom, wenn kein Verbraucher angeschlossen ist
- Je geringer der Widerstand ist, desto größer ist der fließende Strom
- Viel Strom fließt, wenn die Spannung hoch ist
Ohm (Ω) bezeichnet den elektrischen Widerstand (bezeichnet mit R). Je dünner ein Draht ist, desto größer ist der Widerstand, der dem Strom entgegenwirkt. Glühlampen oder andere elektrische Geräte (z.B. Kochplatten) nutzen den Strom, um Licht oder Wärme zu erzeugen. Damit hierbei elektrische Leitungen nicht zu warm werden ist ein richtiger Widerstand sehr wichtig.
Unterschieden wird auch zwischen Wechsel- und Gleichspannung. Wechselspannung sind die uns bekannten 230V die wir aus einer haushaltsüblichen Steckdose beziehen können. Mit Gleichspannung werden beispielsweise Modelleisenbahnen betrieben, wofür 230V Wechselspannung auf 16V Gleichspannung heruntergeregelt und transformiert wird.
Watt (W) bezeichnet nur die Elektrizitätsmenge, die ein Gerät oder eine Lampe verbraucht. 1000W Verbrauch innerhalb einer Stunde wird als 1 kWh bezeichnet.
Nach H.Herz wurde die Einheit der Frequenz (Hz) benannt, welche die Anzahl der Schwingungen pro Sekunde bezeichnet. 1 Hz entspricht also einer Schwingung in der Sekunde. In unserem Stromnetz wird bei 230V Spannung der Strom mit 50Hz geführt. Also führt der fließende Strom innerhalb einer Sekunde volle 50 Schwingungen aus, womit er 100 Mal pro Sekunde seine Richtung ändert.
Die Gleichspannung – Der Standard bei Kleingeräten
Gleichspannung wird meist bei Geräten verwendet, die mithilfe von Batterien oder einem Netzgerät verwendet werden. Trotz einem Wechselspannungsnetz arbeiten weiterhin viele Kleingeräte intern mit Gleichspannung
Mögliche Gleichspannungsbezeichnungen:
12V (DC) ; 24 VDC ; 6 Volt
Batterien
Zur Stromversorgung von kleineren Elektrogeräten wie Radios, Klingeln oder Rauchmeldern werden überwiegend Gerätebatterien in verschiedenen Formaten verwendet. Im alltäglichen Sprachgebrauch haben sich einige Formate bereits etabliert. Darunter zu finden sind Micro, Mignon, Baby, Mono und 9V-Block.
Handelsbezeichnung |
Spannung |
IEC-Bezeichn. Alkali-Mangan |
IEC-Bezeichn. Zink-Kohle |
US-Bezeichn. |
Micro |
1,5V |
LR 03 |
R 3 |
AAA |
Mignon |
1,5V |
LR 06 |
R 6 |
AA |
Baby |
1,5V |
LR 14 |
R 14 |
C |
Mono |
1,5V |
LR 20 |
R 20 |
D |
9V-Block |
9V |
6 LR 61 |
6 F 22 |
1604 D |
Die Wechselspannung – Der Netz- und Kraftwerkstandard
Es sind 2 herkömmliche Arten von Wechselspannung bekannt. Zum einen die übliche 1-Phasen Wechselspannung 230V ~ 50Hz, die Sie von Ihrer Steckdose zuhause kennen und zum anderen die 3-Phasen Wechselspannung 400V ~ 50Hz, was im Allgemeinen auch als Starkstrom/Drehstrom bekannt ist.
Drehstrom wird in Kraftwerksgeneratoren erzeugt, indem drei einphasige Wechselspannungen zeitlich versetzt generiert werden. Jede einphasige Wechselspannung ändert ihre Polarität periodisch, innerhalb des deutschen Stromnetzes geschieht das 50 Mal in einer Sekunde (50Hz). Die Rückleitung der drei Ströme erfolgt über einen einzelnen Neutralleiter. Die leitenden Phasen werden Außenleiter genannt und als L1, L2 und L3 bezeichnet. Der Neutralleiter ist unter dem Kürzel N bekannt.
Der Hausanschluss, also der Strom der aus einer Hauptleitung in einen Haushalt geführt wird ist grundsätzlich Stark-/Drehstrom der über 4 Adern geführt wird. 400V beträgt die Spannung zwischen zwei Außenleitern, zwischen dem Neutralleiter und jedem Außenleiter liegt die Spannung bei 230V.
Mit jeder einzelnen Phase eines Drehstroms und einem Neutralleiter kann einen Stromkreis von 230V Wechselstrom erzeugt werden. Die drei Phasen eines Drehstromes werden so auf den Stromkreis aufgeteilt, dass alle Phasen gleich belastet werden.
Nachdem wir nun eine Einführung in das Thema Elektroinstallation erhalten haben und die Spannungsarten kennengelernt haben, steigen wir mit den verschiedenen Schaltzeichen etwas tiefer in die Materie ein.
Elektrische Schaltzeichen
Schutzleiter & Masse
Schaltzeichen für Erde (allgemein) |
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Funktionserdung, fremdspannungsarme Erde |
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Schutzerdung |
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Masse, Gehäuse |
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Äquipotential |
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Potentialausgleich (z. B. in der Medizintechnik) |
Stromkreise (Ideal)
ideale Stromquelle |
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ideale Spannungsquelle |
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idealer Gyrator |
Leitungen
Leitung in der Erde; Erdkabel |
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Leitung in Gewässer; Seekabel |
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Oberirdischer Leiter; Freileitung |
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Leitung in Kabelkanal, Kabeltrasse oder Elektroinstallationsrohr |
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Kabeltrasse mit vier Kabelkanälen |
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Hausanschluss |
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unterirdische Verbindungsstelle zwischen zwei Erdkabeln |
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Abschottung in einem gas- oder flüssigkeitsisolierten Kabel |
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Fernmeldeleitung mit Wechselstrom-Fernspeisung |
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Fernmeldeleitung mit Gleichstrom-Fernspeisung |
Leitungen der Gebäudeinstallation
Neutralleiter N, auch Mittelleiter M |
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Schutzleiter PE |
Neutralleiter mit Schutzfunktion PEN |
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drei Leiter, ein Schutzleiter, ein Neutralleiter |
Sicherungen
Sicherung allgemein; Schmelzsicherung |
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Sicherung mit Kennzeichnung des netzseitigen Anschlusses |
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NH-Sicherung |
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NH-Sicherung mit Angabe der Größe (0) und des Nennstroms (30 A) |
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Sicherung mit Meldekontakt |
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Sicherungsschalter |
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Sicherungstrennschalter |
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Sicherungslasttrennschalter |
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dreipolige Motorschutzsicherung |
Steckverbindungen
Buchse |
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Stecker |
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Buchse mit Schutzkontakt |
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Zweifach-Steckdose mit Schutzkontakt |
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Steckdose mit Schutzkontakt für Drehstrom (5-polig) |
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abschaltbare Steckdose ohne Schutzkontakt
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Datensteckdose (allgemein)
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Antennensteckdose |
Schalter
Schalter (allgemein) |
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Ausschalter (einpolig); Schalter 1/1 |
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Ausschalter (zweipolig); Schalter 1/2 |
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Serienschalter (einpolig); Schalter 5/1 |
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Wechselschalter; Schalter 6/1 |
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Kreuzschalter; Zwischenschalter; Schalter 7/1 |
Gruppenschalter (Jalousieschalter) |
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Dimmer |
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Zugschalter |
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Taster mit Leuchte |
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Dämmerungsschalter |